v.l.n.r. Prof. Dr. Benedikt Pannen (DGAI Präsident), Dr. Stephan Katzenschlager, Hildegard Jünger (Narcotrend-Gruppe), Prof. Dr. Carla Nau (Kongresspräsidentin)

Kassel. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) wurde der Rudolf-Frey-Preis für Notfallmedizin 2024 an Dr. med. univ. Stephan Katzenschlager verliehen. Dr. Katzenschlager ist als Assistenzarzt an der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg tätig.

Der Rudolf-Frey-Preis, gestiftet von der Firma Narcotrend-Gruppe, ist mit 2.500 Euro dotiert und würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Notfallmedizin. Der Preis ist nach dem bekannten Anästhesiologen Rudolf Frey benannt, der Pionierarbeit in der Notfallmedizin leistete.

Dr. Katzenschlager erhält die Auszeichnung für seine herausragende Forschungsarbeit mit dem Titel „Laryngeal mask vs. laryngeal tube trial in paediatric patients (LaMaTuPe): a single-blinded, open-label, randomised controlled trial“. In dieser randomisierten kontrollierten Studie wurde die Effektivität und Sicherheit von modernen Atemwegshilfen – der Larynxmaske und dem Larynxtubus – bei pädiatrischen Patienten untersucht.

Die Forschung legt besonderen Fokus auf die Atemwegssicherung bei Kindern, die bekanntermaßen eine geringe Toleranz gegenüber Sauerstoffmangel aufweisen. Die endotracheale Intubation, bei der ein Schlauch in die Luftröhre eingeführt wird, gilt als die zuverlässigste Methode, um die Atemwege in Notfällen zu sichern. Sie erfordert jedoch viel Übung und Erfahrung.  Die Studie von Dr. Katzenschlager zeigt, dass die Larynxmaske der zweiten Generation in der Anwendung bei Kindern dem Larynxtubus der zweiten Generation überlegen ist. Die Median-Einführungszeit war bei der Larynxmaske signifikant kürzer (31 vs. 37 Sekunden), und die Erfolgsrate beim ersten Versuch war mit der Larynxmaske signifikant höher. Hinzu kommt eine geringere Rate an Komplikationen.

Dr. Katzenschlager, der gebürtig aus Wien stammt, promovierte 2019 an der Medizinischen Universität Wien. 2023 wurde er bereits mit dem Deutschen Reanimationspreis der DGAI ausgezeichnet. Seine aktuelle Arbeit stellt einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der anästhesiologischen Versorgung von Kindern dar und bietet wertvolle Erkenntnisse für die klinische Praxis der Notfallmedizin.

DGAI-Präsident Prof. Dr. Benedikt Pannen betont, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse wie diese entsprechend zu würdigen: „Die Vergabe der wissenschaftlichen Preise im Rahmen des Jahreskongresses der DGAI spielt eine bedeutende Rolle, um herausragende wissenschaftliche Arbeiten in der Anästhesiologie und Intensivmedizin zu honorieren.“ Dies sei nicht nur eine Anerkennung für die ausgezeichneten Forscherinnen und Forscher, sondern auch ein Ansporn für die gesamte Fachwelt, kontinuierlich an Innovationen und Verbesserungen zu arbeiten.

Kongresspräsidentin Prof. Dr. Carla Nau ergänzt: „Die prämierten Arbeiten zeigen die Vielfalt und Tiefe der Forschung in unserem Fach und bieten wertvolle Impulse für die Zukunft. Wir sind stolz darauf, auf diesem Kongress eine Plattform zu bieten, die herausragende wissenschaftliche Leistungen honoriert und den Austausch über innovative Ansätze fördert.“

Die DGAI gratuliert Dr. Stephan Katzenschlager herzlich zu diesem verdienten Preis und bedankt sich bei der Firma Narcotrend-Gruppe für die großzügige Unterstützung und ihr Engagement zur Förderung wissenschaftlicher Exzellenz im Bereich der Notfallmedizin.