Nürnberg/Mainz. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) begrüßt ausdrücklich die Entscheidung des 128. Deutschen Ärztetages, Fachärztinnen und Fachärzten für Anästhesiologie die Möglichkeit zu geben, zukünftig die Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin zu erwerben. Die Annahme dieses Antrags auf eine entsprechende Änderung der (Muster-)Weiterbildungsordnung durch die Delegierten des Ärztetages erfolgte mit großer Mehrheit und betont laut DGAI die Bedeutung der Anästhesiologie für die Versorgung von Patienten, die auf eine Organtransplantation angewiesen sind.
Im Antrag wurden die Komplexität der Organtransplantation und die damit verbundenen operativen Risiken hervorgehoben. Der Beschluss unterstreiche die entscheidende Rolle der Anästhesiologie im Bereich der Organtransplantationen, betont Prof. Dr. Klaus Hahnenkamp, federführendes Mitglied der Kommission Organspende und -transplantation innerhalb der DGAI.
In sämtliche Phasen des Transplantationsprozesses involviert
Immer wieder hatte die Kommission darauf hingewiesen, dass rund 60 Prozent der intensivmedizinischen Patientinnen und Patienten in Deutschland von Fachärztinnen und Fachärzten der Anästhesiologie betreut werden. Diese nehmen somit eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung potenzieller Organspender und der Einhaltung der Richtlinien der Bundesärztekammer und der Deutschen Stiftung Organtransplantation ein. Darüber hinaus sind sie in sämtliche Phasen des Transplantationsprozesses involviert – angefangen von der präoperativen Indikationsstellung bis hin zur postoperativen intensivmedizinischen Betreuung.
Die DGAI hatte sich daher aktiv dafür eingesetzt, dass die Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin bundesweit auch für Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie zugänglich wird. Bislang hatten bereits mehrere Ärztekammern die Anästhesiologie als weiteres zugangsberechtigtes Fach für die Zusatzweiterbildung aufgenommen. Mit dem jetzigen Beschluss wurde nun eine Vereinheitlichung geschaffen.
„Die Entscheidung des Deutschen Ärztetages ist für uns ein absoluter Erfolg und ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Versorgung von Patientinnen und Patienten, die auf eine Organtransplantation angewiesen sind“, erklärt DGAI-Präsident Prof. Dr. Benedikt Pannen.