Unterstützung der Spendenaktion des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Nürnberg. Geldspenden, die gesammelt werden. Narkosegeräte, die in das Kriegsgebiet transportiert werden. Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, die sich für die Versorgung von Verwundeten bereithalten: Auch die deutschen Anästhesisten helfen den Menschen in der Ukraine auf vielfältige Weise.
Anästhesisten spenden 20.000 Euro für palettenweise Material
In einem ersten Schritt haben die deutschen Anästhesisten hauptsächlich mit dem „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) für die Aktion „UKSH hilft Ukraine“ 20.000 Euro gespendet. Das Geld fließt in einen Spendenfonds, den das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein kurzfristig gegründet hat. Damit werden Medikamente und medizinisches Material zum Einsatz in Feldlazaretten und Krankenhäusern gekauft. Außerdem soll der Fonds Kosten für medizinische Behandlungen von ukrainischstämmigen wie russlanddeutschen Patientinnen und Patienten übernehmen. Unter der IBAN DE75 2105 0170 1400 1352 22 können Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Kolleginnen und Kollegen Geld an die Aktion überweisen.
Erste Lastwagen sind in Norddeutschland gestartet
Ein erster Hilfskonvoi mit 22 Paletten Material ist auf dem Weg von Norddeutschland ins Kriegsgebiet. Geladen haben die Lastwagen medizinische Verbrauchsmaterialien wie Handschuhe, Masken, Beatmungsbeutel, Verbandsmaterial und chirurgisches Equipment. Hinzu kommen zehn Paletten Arzneimittel, hunderte medizinische Instrumente sowie Geräte zur Ausrüstung von Operationssälen und Stationszimmern und einiges mehr.
„Stündlich neue Hilfsangebote“
So unübersichtlich und so bedrohlich die Lage vor Ort ist, so groß ist inzwischen die von den Anästhesisten wahrgenommene Hilfsbereitschaft hierzulande, in der Bevölkerung, in den Kliniken und an vielen anderen Stellen: „Stündlich erreichen uns weitere Angebote“, beschreibt Professor Frank Wappler, Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ die Lage. Auch für seinen Verband gehe es darum, herauszufinden, wie am sinnvollsten Hilfe geleistet und wohin Güter gebracht werden können. Dabei schließt sich Wappler der Forderung der Weltgemeinschaft an, dass die Kämpfe in der Ukraine sofort aufhören müssen. „Den Meldungen zufolge gibt es auf ukrainischer und auf russischer Seite zahlreiche Verletzte, die versorgt werden müssten“, sagt BDA-Präsident Professor Götz Geldner. Auch er bestätigt: „Wir sind bereit, jede mögliche Hilfe zu leisten.“
Anästhesist fordert Abtransport von Schwerverletzten
Ein ukrainischer Anästhesist meldete BDA und DGAI aus Kiew heute Morgen, dass die Angriffe auf die Hauptstadt zunähmen. Russische Truppen tauchten immer häufiger rund um die Stadt auf. Schon vor zwei Tagen hatte der ukrainische Kollege gefordert, dass Schwerverletzte wegtransportiert werden müssten, weil die aufwendige Versorgung unter Beschuss nicht möglich sei. Zudem würden Materialien und Lebensmittel immer knapper.
Weitere Informationen unter:
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Pressemitteilung Ukrainehilfe 05 03 22
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