Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) hat die Pläne des Bundesgesundheits- sowie des Bundesfamilienministeriums begrüßt, die Pflegeausbildungen an Hochschulen zu stärken. In einer Stellungnahme, die der Verband an die beiden Ministerien gesendet hat, lobt er das im entsprechenden Gesetzesentwurf entwickelte Finanzierungsmodell für die Ausbildung. Danach soll das Pflegestudium als duales Studium ausgestaltet werden, womit eine Vergütung der Studierenden in den Praxisphasen möglich werden würde. Diese soll über die Ausgleichsfonds in den Ländern finanziert werden. Das werde zur Entlastung der Krankenhäuser beitragen, heißt es in der Stellungnahme.
Zugleich fordert die medizinische Fachgesellschaft, die sich vor kurzem auch für Mitarbeitende in den Gesundheitsfachberufen geöffnet hat, ein eben solches Finanzierungsmodell auch für die Zusatzausbildung für Pflegende in Intensivmedizin und Anästhesie.
„Die Finanzierung der auf die dreijährige Pflegeausbildung aufbauenden und in der Regel berufsbegleitend absolvierten Bildungsmaßnahme obliegt bislang den Krankenhäusern bzw. deren Trägern“, schreibt Prof. Tilmann Müller-Wolff, Sprecher der Division Gesundheitsfachberufe in der Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall-, Schmerz und Palliativmedizin in der DGAI in der Stellungnahme. Zugleich weist er darauf hin, dass diese Weiterbildungen für die Klinik-Betreiber nicht ausreichend refinanziert werden.
Um die Spezialisierung der Pflegekräfte in Intensivmedizin und Anästhesie – auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel – zu fördern, fordert die DGAI daher verbindliche Finanzierungsregelungen für die entsprechende Fachweiterbildung. Das im Gesetzesentwurf entwickelte Vorgehen könne dabei beispielgebend sein.